Die evangelikale Bewegung: Eine theologisch-landeskirchliche Perspektive

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Dr. Gisa Bauer

Ernst-Ludwig-Straße 7, 64625 Bensheim

„Evangelikal“ – das ist eine Zuschreibung, die im landeskirchlichen und teilweise auch im gesamtgesellschaftlichen Bereich für Aufruhr und Polarisierungen sorgt. 1999 veröffentlichte der britische Theologe Derek Tidball das Buch „Who are the Evangelicals?“. Im Deutschen bekam seine Untersuchung den markanten Titel „Reizwort Evangelikal“. So frei diese Übersetzung auch sein mag – ganz falsch ist sie im Hinblick auf die Situation hierzulande nicht. Wo man auch hinblickt, in welche Landeskirche auch immer: Es scheint allerorts Probleme zu geben, sobald das Wort „evangelikal“ laut wird.

In der Pfalz fühlte sich jüngst ein Pfarrer im Zusammenhang mit einer Fusion von Gemeinden unangemessen behandelt und interpretierte das als Diskriminierung seines evangelikalen Wirkens. Bei einem Fall in der hessen-nassauischen Landeskirche wollte eine Pfarrerin in einer Gemeinde im Odenwald ihre Freundin heiraten, und die Gemeinde, in der eben diese Pfarrerin seit einigen Jahren Sonntag für Sonntag predigte, verweigerte ihr die Kirche für die Segensfeier. Dass eine Verpartnerung Homosexueller sündhaft sein muss, war Mitgliedern der Gemeinde mindestens durch die Arbeit der „Offensive Junge Christen“, die ebenfalls im Odenwald ansässig ist, deutlich. In der sächsischen Landeskirche wurde das Thema schwule und lesbische Pfarrer/innen in den letzten drei Jahren ganz kontrovers in den Gemeinden und der Landessynode diskutiert und führte zu Amtsentlassungen von Mitarbeitern des so genannten „Evangelisationsteams“, das sich gegen ein Zusammenleben von verpartnerten Homosexuellen im Pfarrhaus wandte. Pikanterweise war dieses Evangelisationsteam, das im Juni 2012 den status confessionis ausrief und dem Landesbischof und der Synode ihre landeskirchlichen Leitungsbefugnisse aberkannten, ursprünglich direkt beim sächsischen Landeskirchenamt angestellt und keineswegs eine organisatorisch ungebundene Initiative. Dieser Umstand führte im gesamten Bundesland, nicht nur in den Gemeinden, zu einem Aufschrei der Empörung unter der Fragestellung, inwieweit eigentlich „die Kirche“ Menschenwürdeverletzungen nicht nur toleriere, sondern aktiv unterstütze. [1]

Man könnte diese Liste von Konflikten endlos weiterführen. In den letzten fünf bis zehn Jahren ist das Thema Homosexualität als kontinuierliches Feld der Abarbeitung für Evangelikale tragend geworden. Aber es geht Evangelikalen nicht bloß darum. Sterbehilfe, pränatale Diagnostik, Abtreibung, Evolutionstheorie, die Pluralität der evangelischen Kirche, die Verwässerung des Bekenntnisses, die historisch-kritische Methode der Bibelhermeneutik, zu lasches missionarisches Verhalten der Kirche, zu viel oder zu wenig Ökumene, Rauchen oder Alkoholkonsum, fehlender oder falscher Glaube, Gendermainstream – das alles kann den evangelikalen Widerspruch hervorrufen, muss es aber nicht. Und das macht das Ganze für landeskirchliche Christen so verwirrend und wirkt in seiner irritierenden Gesamtheit oft abstoßend. In manchen Gemeinden zuckt man inzwischen schon zusammen, wenn jemand sagt: „Wir müssten unsere Verkündigung verbessern!“, und fragt sich: „Ist das nicht schon ein Evangelikaler auf dem Kreuzzug?“

Ein grundsätzliches Problem im Umgang mit Evangelikalen ist die fehlende Antwort auf die Frage, was eigentlich evangelikal ist. Merkwürdigerweise existiert im Allgemeinen eine recht gute Vorstellung davon, was evangelikal bedeutet, egal ob das als Reizwort oder positiv konnotiert gesehen wird. Aber es handelt sich bei dieser Vorstellung eher um ein Gefühl, ein Empfinden, weniger um eine richtige Definition. Woher so ein instinktives Gefühl kommt, ist auch eine interessante Frage, die eigens zu erörtern wäre. Hier soll es aber darum gehen, wie man erstens unter Zuhilfenahme von wissenschaftlichen Kriterien eine Definition von „evangelikal“ vornehmen, und zweitens, in der Form eines Ausblicks, was sich daraus für die landeskirchliche Praxis ergeben kann.

  1. Was ist evangelikal?

Im „Handbuch der evangelistisch-missionarischen Werke“, 1997 erstmalig herausgegeben vom Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Reinhard Hempelmann, wird als spezifisch für den Evangelikalismus Folgendes angeführt: Mit der Betonung der persönlichen Glaubenserfahrung gehe die Notwendigkeit der individuellen Buße, der Bekehrung bzw. Wiedergeburt und der Heiligung einher sowie die Suche nach Heils- und Glaubensgewissheit. Zentrum der Heiligen Schrift sei im Evangelikalismus die Erlösungstat Christi am Kreuz, die Einzigartigkeit Jesu werde hervorgehoben, der zweite Glaubensartikel betont. Die Lebensführung in der Frömmigkeit und der Nachfolge beinhalte wesentlich Gebet und Zeugendienst. Die Kirche werde von ihrem Missionsauftrag her verstanden, die Ethik aus den Ordnungen Gottes entwickelt, so wie sie vor dem Hintergrund der eigenen Frömmigkeit interpretiert würden, und von der aktiven Erwartung des Reiches Gottes flankiert. Sakramentale Frömmigkeit versinke im Evangelikalismus zur Bedeutungslosigkeit. [2]

Diese Merkmale des Evangelikalismus werden auch von Evangelikalen selbst benannt. Stephan Holthaus, Dozent für Ethik an der Freien Theologischen Hochschule Gießen und dort auch Prorektor, benennt in seinem Buch „Die Evangelikalen. Fakten und Perspektiven“ unter der Überschrift „Was Evangelikale glauben“ als signifikant evangelikal den Bibelglauben und damit einhergehend die Betonung des „sola scriptura“ der Reformation, die Einsicht in die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen und das daraus folgende „Muss“ der persönlichen Bekehrung, die Gemeindebindung und das Engagement für Gemeindewachstum, das in enger Verbindung mit einem ausgeprägten Missionsbewusstsein stehe. [3] Im Allgemeinen benennen Definitionen von „evangelikal“ diese oder davon abgeleitete Schwerpunkte als typisch für den Evangelikalismus.

Das klingt im ersten Moment recht einleuchtend. Auf den zweiten Blick aber – wenn man diese Zuschreibungen einmal genau durchgeht und beispielsweise feststellt, dass man mehr als die Hälfte auch für sich in Anspruch nehmen könnte, und das, ohne sich selbst als evangelikal zu bezeichnen – kommt man mit solchen Charakteristika ins Schwimmen. Eine Episode, die schon vor zehn Jahren in „ideaSpektrum“ berichtet wurde, macht deutlich, wie begrenzt solche Definitionen auch im evangelikalen Lager selbst sind. 2004 lud der „Informationsdienst der Evangelischen Allianz“, idea, anlässlich des 25jährigen Bestehens von „ideaSpektrum“ eine ganze Reihe renommierte Evangelikale zu einer Diskussion nach Wetzlar ein. U. a. nahm daran auch der 2011 verstorbene SPD- Bundesfinanz- und Bundesverteidigungsminister Hans Apel teil. Apel war zu diesem Zeitpunkt bereits auf Grund des seiner Meinung nach ausufernden Modernismus und wertelosen Pluralismus in der Kirche aus der Nordelbischen Landeskirche aus- und in die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche eingetreten. Für sein auflagenstarkes Buch „Volkskirche ohne Volk. Der Niedergang der Landeskirchen“ erhielt Apel 2004 den „Walter-Künneth-Preis“ der „Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis“ in Bayern.

In Wetzlar nun sprach Apel darüber, was aus seiner Sicht und seinem Erleben christlich-fundamentalistisch und was evangelikal sei: „Im Juni hab ich zum ersten Mal […] bei einer Evangelischen Akademie reden können. In Goslar. Und nachdem ich dort meine Überzeugungen dargetan hatte, stand einer auf und sagte: ‚Sie sind ein Fundamentalist.’ Und alle nickten. Und als Politiker hat man ja ein bisschen was gelernt […], da hab ich natürlich nun nicht angefangen zu reden, sondern ich hab gesagt: ‚Wenn ich Fundamentalist bin und Sie das hier so überzeugend gesagt haben, dann definieren Sie mir doch bitte mal, was ein Fundamentalist ist.’ Und da war Schweigen im Walde. Denn das einzige, was sie hätten sagen können, diese guten Christen, daß ich an Jesus Christus glaube, an seine Kreuzigung, an seine Auferstehung, an die Vergebung der Sünden. Und wenn sie gesagt hätten: Fundamentalisten glauben so was (ich glaub das), dann hätten sie ja einigermaßen blöd ausgesehen. Also haben sie nix gesagt. Das ist ja manchmal auch das beste. […] Nun hab ich dann versucht […] mal zu ergründen, was denn evangelikal sein könnte. Da hat Rainer Präborius im letzten Jahr ein Buch geschrieben: In God we trust […]. [4] Er entwickelt vier Kriterien. Und wenn man drei für sich übernimmt, ist man ein Evangelikaler. Um die Antwort vorwegzunehmen: Ich bin keiner. Aber ich bin Ihnen natürlich diese vier Kriterien schuldig: 1. Jesus ist für uns gestorben und vergibt uns unsere Sünden. Er ist Gottes Sohn. – Das ist meine Überzeugung. 2. Die Bibel ist Gottes Wort, und sie muß uns Wort für Wort leiten. – Das ist meine Überzeugung nicht. Im moralisch-menschlichen Bereich ja. Zehn Gebote und insbesondere das, was der Apostel Paulus im Römerbrief gesagt hat. Aber ansonsten sehe ich mich nicht in der Lage, zum Beispiel unseren demokratischen Staat mit biblischen Maßstäben zu messen. Dann kommt das 3. Kriterium: Ich habe mein Leben Christus geweiht, ich bin umgewandelt und neugeboren. – Ja. Und nun entscheidet das 4. Kriterium, denn ich muß ja drei erfüllen, ob ich evangelikal bin. Und das heißt: Ich muß, ich muß (!) Nichtchristen zum Heil bringen. Das kann ich nicht unterschreiben. Also bin ich kein […] Evangelikaler.“ [5]

Diese Darstellung läuft also darauf hinaus, dass Apel in der Außenwahrnehmung ein Fundamentalist war, in der internen Wahrnehmung „nicht einmal“ ein Evangelikaler. Aber was stimmt nun? Oder steht etwa beides gleichwertig nebeneinander? Und wenn ja – wie kann man dann „evangelikal“ überhaupt noch definieren, um damit herausbekommen, wer oder was evangelikal ist?

Zu dieser sowieso schon schwierigen Problematik der Außen- und der Selbstwahrnehmung kommt hinzu, dass es eine Unmenge verschiedener evangelikaler Gruppen gibt, die sich untereinander durchaus feindselig gegenüber stehen bis hin zum gegenseitigen Absprechen des Glaubens. Schon allein die so genannten Wortevangelikalen, die sich grundlegend auf die Bibel als das geoffenbarte Wort Gottes berufen, und Evangelikale, die sich grundlegend auf den Heiligen Geist beziehen, argumentieren vor ganz verschiedenen theologischen Hintergründen.

Aber auch innerhalb dieser großen Strömungen gibt es ganze Spektren von Gruppen mit verschiedenen Identitäten, vom württembergischen Pietismus bis zum lutherischen Konfessionalismus, von der „Bekenntnisbewegung ‚Kein anderes Evangelium‘“ bis zu den „ProChrist“-Teams. Und als ob das nicht schon verwirrend genug wäre: Die Haltung dieser Gruppen zu verschiedenen Themen und Anliegen hat sich im Laufe der Jahre mitunter auch noch radikal geändert. Die meisten Absichten, die evangelikale Gruppen vor 30, 40 Jahren hatten, haben sich inzwischen völlig überholt. Das hat nichts damit zu tun, dass die Theologie Rudolf Bultmanns, die in den 1950er Jahren die Vorformen des evangelikalen Protests hervorrief, inzwischen Theologiegeschichte ist. Es hat auch nichts damit zu tun, dass die in den 1960er, 1970er Jahren maßgebliche Vorhut der Evangelikalen, nämlich die „Bekenntnisbewegung ‚Kein anderes Evangelium‘“ ihre Existenz inzwischen nur noch als marginale Stimme fristet, und sich inzwischen die Deutsche Evangelische Allianz als „Sammelbecken der Evangelikalen“ betrachtet.

Die starke evangelikale Attitüde gegen die Ökumene, die in den 1970er Jahren vorherrschend war, hat sich mittlerweile in ihr Gegenteil verkehrt: Heute wird nicht mehr gegen die satanische Welteinheitskirche polemisiert, sondern dagegen, dass zu viel Liberalismus der ökumenischen Verbundenheit schade. Der Einfluss der charismatischen Bewegung hat über die Integration von Verkündigungsmethoden und -elementen dieser Strömung bei den Wortevangelikalen spätestens seit Mitte der 1990er Jahre nach und nach Einzug gehalten – anders wäre evangelikale Jugendarbeit gar nicht mehr möglich.

Punktuell bemühen sich evangelikale theologische Ausbildungsstätten seit einigen Jahren um die Adaption wissenschaftlicher Methoden in ihrer theologischen Arbeit, vornehmlich auf Grund des bildungspolitischen Akkreditierungsdrucks. Hinsichtlich der Ordination von Frauen oder der Verkündigung durch Frauen vertreten die meisten Evangelikalen andere Positionen als in den 1970er Jahren, nicht alle, aber viele. Die Feststellung des Bundespfarrers des Jugendverbandes „Entschieden für Christus“ Rudolf Westerheide ist nicht von der Hand zu weisen: Auf dem Hauptamtlichen-Kongress des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands 2007 äußerte Westerheide, die Gemeinschaftsbewegung habe viele kirchliche und gesellschaftliche Trends mit Verzögerung übernommen und mache in Bezug auf sozialethische Fragen „alles so wie alle anderen auch, nur 20 Jahre später“. Diese Aussage wurde übrigens unter der aussagekräftigen Überschrift „Segnen in 20 Jahren auch Pietisten Homo-Partner?“ in den Medien verbreitet. [6]Eine interessante Vorstellung.

Westerheide ist ein Beispiel dafür, dass nicht nur evangelikale Gruppen, sondern auch evangelikale Einzelpersonen im Laufe der Zeit ihre evangelikalen Haltungen ändern. 1960 geboren, gehört er zur zweiten evangelikalen Generation. Die erste rekrutierte sich aus Gemeindegliedern und Pfarrern, die den Nationalsozialismus miterlebt hatten und vor dem Hintergrund ihres Erlebens und ihrer Biografien den Zeitgeist innerhalb der Kirche bekämpften, wo auch immer sie ihn auszumachen vermeinten. Westerheide begann seinen Werdegang als Studienassistent der Studienstiftung der „Bekenntnisbewegung ‚Kein anderes Evangelium‘“. Er stand also mit beiden Beinen auf dem Boden der Anschauung der Bekenntnisbewegung, „moderne Theologie“, die den Menschen in den Blick nehme und von diesem her argumentiere, verfälsche das Evangelium und sei „Irrlehre“. Gegen dieses verfälschte Evangelium trat die „Bekenntnisbewegung ‚Kein anderes Evangelium‘“ auf, indem sie vor allem bei den Landeskirchenleitungen insistierte, weder einer häretischen noch pluralistischen Verkündigung Tür und Tor zu öffnen. Wenn das getan würde, sei die Kirche selbst Verkünderin eines „anderen Evangeliums“.

Etwa 30 Jahre später, im Sommer 2010, sendete der Bayerische Rundfunk ein Radiofeature, dessen Inhalt kurze Zeit später in Artikeln verschiedener landeskirchlicher Wochenzeitungen veröffentlicht wurde [7], zum Thema Volksmusik und deren christlichem Gehalt. Es wurde der Frage nachgegangen, inwiefern Volksmusik ein Instrument der Verkündigung der christlichen Botschaft darstellen könne. Bezug genommen wurde unter anderem auf Textpassagen wie folgende aus einem Lied von Florian Silbereisen: „Ich glaube an Gott, ich glaub daran! Ich bin ein Teil von seinem Plan. Mal geht’s bergab, mal geht’s bergauf. Er passt schon auf mich auf! […] Ich glaube an Gott, ich bet’ zu ihm. Er hat mir schon so oft verziehn. Und wenn einer sagt, es gibt ihn nicht, so gibt’s ihn doch für mich.“ Die meisten der in dem Beitrag interviewten Experten waren eher skeptisch, was die Eignung solcher Lieder für die Beförderung von christlicher Verkündigung oder christlichem Glauben anbelange. Es gab allerdings einen dezidierten Befürworter der Inanspruchnahme der Volkslieder als homiletisches Medium, nämlich Rudolf Westerheide. Er argumentierte, dass Volksmusik besonders ältere Menschen viel stärker beeinflusse als z.B. Predigten, und überhaupt zu vermuten sei, dass die Kirche nicht die richtige Sprache spreche, um Menschen zu erreichen. Nun sind solche Überlegungen von ihrem Ansatz her nicht neu, allerdings ist es mehr als nur erstaunlich, von wem diese Äußerung stammt. Volksmusik als geeignete Verkündigungsform des Evangeliums – das stellt jede Diskussion um Bibel- und Bekenntnistreue in den Schatten.

Nun geht es bei diesem Beispiel aber nicht darum, ob das Unterfangen, Menschen dort abzuholen, wo sie stehen, ein theologisch legitimes ist oder nicht, sondern um den Fakt, dass auch in biografischer Hinsicht nicht gesagt werden kann: Einmal evangelikal argumentiert, immer so argumentiert. Die Erklärungen und theologischen Begründungen verändern sich im Laufe der Jahre auch bei Einzelpersonen, nicht nur in evangelikalen Gruppen gravierend.

Resümierend kann also festgehalten werden: Die Evangelikalen sind plural aufgestellt, sie verändern sich und ihre Definition, was evangelikal ist. Was heute von evangelikaler Seite kritisiert wird, kann anderen Evangelikalen oder morgen denselben Evangelikalen als Identitätsmerkmal gereichen. Wie kann diese Sachlage aber nun anhand von wissenschaftlichen Kriterien definiert werden?

Bei einem Blick auf die gesamtgesellschaftlichen Gemengelagen und die Gruppen in unserer Gesellschaft, die sich vehement für spezielle Anliegen engagieren, wird die Analogie zur innerkirchlichen evangelikalen Bewegung und der Art und Weise ihres Umsetzens von Zielen in folgender Hinsicht deutlich: Der Begriff Fundamentalismus hielt in Deutschland in den 1970er Jahren Einzug, und zwar im Zusammenhang mit den so genannten Neuen sozialen Bewegungen, d.h. der ökologischen Bewegung, der Friedensbewegung, dem Feminismus und weiteren Bewegungen. Speziell die Grünen, die aus der ökologischen Bewegung hervorgingen, nannten sich selbst zum Teil direkt „Fundis“. Nicht zuletzt daraus lässt sich ableiten: Alle Neuen sozialen Bewegungen sind punktuell fundamentalistisch, nämlich wenn es darum geht, ihr Anliegen, ihren Protest gegen die Gesellschaft in der Gesellschaft durchzusetzen.

Der Soziologe Thomas Kern betont in einem seiner Bücher zu den Neuen sozialen Bewegungen: „Die Skandalisierung und Inszenierung von Problemen kennt [innerhalb dieser Bewegungen] oftmals keine Grenzen.“ [8] Diese grenzenlose Skandalisierung – das ist Fundamentalismus oder zumindest eine Tendenz zum Fundamentalismus. Und die Arbeitsform der Skandalisierung und des Protestes macht einen wesentlichen Teil evangelikalen Engagements aus – dadurch wird es mitunter fundamentalistisch, so wie das Engagement der Neuen sozialen Bewegungen insgesamt. Die evangelikale Bewegung ist also als eine Neue soziale Bewegung zu verstehen, und zwar nicht innerhalb der Gesamtgesellschaft, sondern innerhalb der Kirche.

Die evangelikale Bewegung begann sich in den 1950er Jahren zu formieren [9], als verschiedene Kreise des württembergischen Pietismus, der Gemeinschaftsbewegung unter dem Dach des Gnadauer Verbandes, der Evangelisationsbewegung, der Deutschen Evangelischen Allianz und konservative Lutheraner bei Landeskirchenleitungen Widerspruch gegen Bultmanns Theologie einlegten. Im Zusammenhang mit der generellen Kritik an der „modernen Theologie“ seit Anfang der 1960er Jahre zentrierten sich diese protestierenden Gruppen und Personen immer mehr um die „Bekenntnisbewegung ‚Kein anderes Evangelium‘“, die 1966 den Dortmunder „Bekenntnistag“ als erstes evangelikales Großereignis organisierte. [10] In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre und Anfang der 1970er Jahre kam es sukzessive zu einer Institutionalisierung, die wiederum einen Netzwerkcharakter bekam, als die Deutsche Evangelische Allianz zum „Sammelbecken der Evangelikalen“ avancierte.

Parallel dazu entwickelte sich mit dem Informationsdienst der Evangelischen Allianz, idea, eine professionelle evangelikale Medialisierung. Der Marsch durch die Institutionen, d.h. in diesem Falle durch die Kirchenleitungen, wurde angetreten. Es gab stets dezidiert evangelikale Pfarrer unter den landeskirchlichen Pfarrern (inzwischen auch unter den Pfarrerinnen) und vereinzelt auch evangelikale Landesbischöfe. Evangelikale „Parallelstrukturen“ entwickelten sich – in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre gab es eine große Debatte in westdeutschen Landeskirchen um die so genannten Parallelstrukturen –, oder evangelikale Organisationen vernetzten sich mit landeskirchlichen Werken, was besonders auf dem Feld von Mission und Evangelisation der Fall war. Seit Mitte, Ende der 1990er Jahren findet ein erneuter Schub der Ausdifferenzierung innerhalb der evangelikalen Bewegung statt, so dass inzwischen auch im evangelikalen Bereich von dem Auseinanderdriften eines eher liberalen und eher konservativen Lagers gesprochen werden kann.

Während der gesamten Zeit seit den 1950er Jahren wurde im Hinblick auf wechselnde evangelikale Themen skandalisiert, inszeniert und gegen „die Kirche“ polemisiert. Genau das haben im gesamtgesellschaftlichen Kontext alle soziale Bewegungen gemacht: skandalisiert, inszeniert und gegen „die Gesellschaft“ polemisiert. Evangelikal und, beispielsweise, feministisch zu sein hat zwar inhaltlich so viel miteinander zu tun wie der Mond und ein Käselaib, aber auf soziologischer Ebene funktionieren beide Bewegungen mit gleichen Strukturen und Funktionsweisen, mit derselben Leidenschaft und demselben Impetus der Interessendurchsetzung gegen eine defizitäre Umwelt. Proklamationen des „Gottesgerichtes“ oder Kirchenendzeitproklamationen in evangelikalen Verlautbarungen haben eine evidente strukturelle Nähe zu dem Slogan „5 vor 12“ der ökologischen Bewegung oder Weltuntergangsszenarien der Antiatomkraftbewegung. Welche Bedrohung man aus der Außenperspektive für realer hält, bleibt dabei dahingestellt. Fakt aber ist, dass in Deutschland die evangelikale Bewegung die innerkirchliche Form einer Neuen sozialen Bewegung darstellt.

 

 

  1. Die praktische Relevanz der Definition von „evangelikal“ – ein Ausblick

 

Der wesentliche Unterschied zwischen einer Definition von Evangelikalismus als einer bestimmten festgelegten Frömmigkeitsform und der Definition von Evangelikalismus als einer innerkirchlichen Protestbewegung ist, dass die Evangelikalen nicht mehr als fest umrissene Gruppe oder namentlich zu bezeichnende Organisation charakterisiert werden können. Die Definition der Evangelikalen als Bewegung trägt dem Umstand Rechnung, dass es hier keine feststehenden Größen gibt, z.B. dauerhafte Mitgliedschaften oder feste Organisationsformen. Eine Bewegung ist gegenüber organisierten Gruppen fragil und gefährdet, was wiederum durch Aktionen, d.h. Proteste und Skandalisierungen, kompensiert wird.

Eine Bewegung lebt von Aktionen. Das erklärt, warum es im Bereich des Evangelikalismus so viel Aktionismus, Aufputschen und täglich neue Bekehrungen oder Bekenntnisse und so wenig friedliches Miteinander gibt. Das ist, selbst wenn es von Außenstehenden als anstrengend, übergriffig und mitunter sehr destruktiv für das Glaubensleben Anderer empfunden wird, normal für eine Neue soziale Bewegung. Innerhalb der Landeskirchen fehlt der Blick für diese Normalität häufig. Das mag daran liegen, dass man sich im Diskurs mit Evangelikalen ausschließlich auf die theologische Argumentationsebene begibt und nicht die phänomenologische Seite des Ganzen fokussiert.

Eine solche Verlagerung des Schwerpunktes aber kann für nichtevangelikale Christen ausgesprochen entspannend und entemotionalisierend wirken. Weder an einem Joschka Fischer noch an Alice Schwarzer ist die Welt untergegangen und Neue soziale Bewegungen bringen mindestens punktuell neue Aspekte in eine Gesellschaft ein, die sich als fruchtbringend erweisen können. An Schienen angekettete Aktivisten vor Zügen nach Gorleben, von Umweltschützern besetzte Schornsteine und Bohrtürme, Einbrüche in Massentierhaltungsställe, Outing-Kampagnen – all diese Proteste, flankiert von umfassender medialer Inszenierung, erregten zu ihrer Zeit u.U. massiven öffentlichen Widerspruch. Aber sie sind Teil der Geschichte, die die Energiewende in Deutschland hervorbrachte, Frauen innerhalb von mehreren Jahrzehnten von ihrer gesellschaftspolitisch periphere Rolle befreite, den Umstand schuf, dass „Bio“ und „Fair Trade“ en vogue sind, Tierschutz gesetzlich verankert und ganz allgemein das gesellschaftliche und politische Mitspracherecht von Menschen enorm erweitert ist.

Mindestens um der Gerechtigkeit und der Demokratie willen muss von Außenstehenden eingeräumt werden, dass die evangelikale Bewegung Aspekte in die kirchliche Landschaft einbringt, die positiv zu werten sind, nicht zuletzt der Umstand, dass angesichts evangelikaler Attitüden der eigene (theologische) Standpunkt geschärft und selbstverständliche eigene Positionen hinterfragt und mit stichhaltigen Argumenten unterfüttert werden. Das kann nur von Vorteil für alle Seiten sein.

Die evangelikale Bewegung wirkt auf Grund ihrer inszenierten Proteste, ihrer fundamentalistischen Tendenz – die allen Neuen sozialen Bewegungen inhärent ist – sowie der medialen Übertreibung massiver und zahlenmäßig größer, als sie „wirklich“, und das meint als soziale Gruppe, ist. Der Kern der Akteure ist nicht groß. Die Mitarbeit in den Unterstützergruppen und Partizipation an Netzwerken fluktuiert nicht nur, sondern sie wird auch von Menschen betrieben, deren Haltung in verschiedenen Lebensbereichen extrem auseinandergehen kann. Und letztlich muss nicht jeder, der bei einer christlichen Unterschriftenaktion unterzeichnet, überhaupt der Kirche in irgendeiner Form nahe stehen. Es gibt eine große Unschärfe, was konkrete Zahlen hinsichtlich der evangelikalen Bewegung anbelangt, und da es sich um eine Bewegung handelt, ist es prinzipiell gar nicht möglich, überhaupt mit Zahlen zu operieren. Auf Grund der von der Deutschen Evangelischen Allianz angegebenen Mitgliederzahlen geht man in den deutschen Medien grundsätzlich und unhinterfragt von 1,3 bis 1,5 Millionen Evangelikalen in Deutschland aus. Allerdings gilt hier der altbekannte Satz „Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“, denn bei der Deutschen Evangelischen Allianz kann man als Einzelperson gar nicht Mitglied werden – lediglich ganze Verbände können sich ihr anschließen. Die Mitgliederzahlen dieser Verbände werden addiert und als „Mitgliederzahlen“ der Deutschen Evangelischen Allianz und damit als Evangelikale ausgegeben – ohne, dass hinterfragt würde, ob sich Menschen, die in diese Rechnung einbezogen werden, selbst als Evangelikale verstehen. Hartmut Steeb, der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, hat selbst auf dieses Problem hingewiesen, indem er betonte, dass im Hinblick auf die Mitgliederschar der Deutschen Evangelischen Allianz diese Zahl von 1,3 Millionen „eine fiktive Größe“ sei, die man nicht unter Beweis stellen könne, denn die Deutsche Evangelische Allianz habe keine Mitglieder im statistischen Sinne. Die Mitgliederzahl beruhe lediglich auf Annahmen, die wiederum auf Grund von „manchen Beobachtungen“ gemacht worden seien. [11] Die evangelikale Bewegung ist eben eine Bewegung und keine Gruppe.

Ein wesentlicher Aspekt im Zusammenhang mit der Definition der evangelikalen Bewegung in Analogie zu Neuen sozialen Bewegungen ist, dass die evangelikale Bewegung in erster Linie etwas über die evangelische Kirche selbst aussagt und erst davon abgeleitet etwas über evangelikale Christen. Der Soziologe Niklas Luhmann betonte schon in den 1980er Jahren, dass sich der Charakter von Protestbewegungen (so nennt er die Neuen sozialen Bewegungen) immer vor dem Hintergrund des kontextuellen Systems, aus dem sie hervorgehen, ergebe. Protestbewegungen sind nach Luhmann das „Moment einer selbstproduzierten Entzweiung“ des kontextuellen Systems, „kontingente, artifizielle Formen der Selbstbeobachtung des Gesellschaftssystems“ [12], etwas einfacher formuliert: Das System, in diesem Falle die Kirche, produziert eine Entzweiung mit sich selbst, und zwar zur Selbstbeobachtung oder Selbstregulierung. Protestbewegungen äußern sich demnach „aus Verantwortung für die Gesellschaft [also Kirche], aber gegen sie.“ [13]

Luhmann fährt in seinen Überlegungen mit der Feststellung fort, Protestbewegungen seien zwar nie Selbstzweck, aber die Protestierenden gerieten schnell in die Versuchung, „auf fremden Pferden moralisch zu voltigieren“, da jede „Berücksichtigung […] derjenigen, gegen die man protestiert“, fehle: „Von Protestbewegungen ist nicht zu erwarten, daß sie begreifen, weshalb etwas so ist, wie es ist; und auch nicht, daß sie sich klarmachen können, was die Folgen sein werden, wenn die Gesellschaft dem Protest nachgibt.“ [14] Man wird also auch von der evangelikalen Bewegung nicht erwarten können, ihre Aktionen im Blick auf die gesamtkirchliche Situation auszurichten. Wesentlich aber ist, dass die evangelische Kirche im Zuge der zeitgenössischen innerkirchlichen Pluralisierungsprozesse, die analog zu den Pluralisierungsprozessen in der westdeutschen Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts abliefen, sowie auf der Grundlage ihrer demokratischen Verfasstheit an ihrer Peripherie die evangelikale Bewegung hervorgebracht hat, um sich selbst zu beobachten und zu kritisieren. Das ist eine echte Leistung, allzumal die evangelische Kirche in Deutschland das einzige gesellschaftliche Subsystem zu sein scheint, welches in der Form und in der Breite die Entwicklungen der Gesamtgesellschaft strukturell übernommen hat. Das konnte sie nur als ein in hohem Grade vitales Subsystem der Gesellschaft, das zur Ausdifferenzierung und Ausbalancierung divergierender Teilbereiche überhaupt fähig und im gesamtgesellschaftlichen System sicher verankert war und ist.

Der evangelikalen Bewegung kommt mit ihrer bloßen Existenz, weniger im Hinblick auf ihre inhaltlichen Themen, eine hohe Bedeutung als Indikator für diese vitalen Kräfte der Kirche zu. Und das können und sollen sich evangelische Christen immer wieder einmal deutlich machen, wenn nicht nur auf evangelikaler, sondern auch auf kirchenleitender und medialer Seite vom Niedergang der evangelischen Kirche die Rede ist.

Vortrag beim Studientag des Evangelischen Bundes Pfalz zum Thema „Was ist evangelikal?“ am 15. November 2014 in Landau. Die Autorin ist Referentin für Ostkirchenkunde am Konfessionskundlichen Institut Bensheim.

[1]               Vgl. die Ausgabe 04/2014 des Leipziger Stadtmagazins „Kreuzer“ unter dem Titel „Gottes Reich. Wie christliche Fundamentalisten in Sachsen Einfluss auf Politik und Gesellschaft nehmen“.

[2]               Reinhard Hempelmann (Hg.): Handbuch der Evangelistisch-missionarischen Werke, Einrichtungen und Gemeinden. Deutschland – Österreich – Schweiz. Stuttgart 1997, S. 132.

[3]               Stephan Holthaus: Die Evangelikalen. Fakten und Perspektiven. Lahr 2007, 57-69.

[4]               Gemeint ist Rainer Prätorius: In God we Trust. Religion und Politik in den USA. München 2003.

[5]               Wo steht die evangelikale Bewegung heute? Eine erneute Bestandsaufnahme nach 25 Jahren im Rahmen einer Podiumsdiskussion anlässlich des 25jährigen Bestehens von ideaSpektrum. idea.Dokumentation 7 (2004), 16.

[6]               Segnen in 20 Jahren auch Pietisten Homo-Partner? In: AdventEcho-Online-Extra. Aktuelle Informationen aus der christlichen Welt – als Ergänzung zur Printausgabe, http://www.advent-verlag.de/adventecho/online-extra/extra-2007-05-11.htm (15.1.2015).

[7]               Erstmalig ausgestrahlt in der Sendung „Evangelische Perspektiven“ am 6. Juni 2010 auf Bayern 2, wiederholt am 1. Juni 2014 in „Evangelische Perspektiven“ im BR. Die Sendung ist abrufbar unter http://www.ardmediathek.de/radio/Evangelische-Perspektiven-Bayern-2/Alpengl%C3%BCh-n-und-Gotteswort-01-06-2014/Bayern-2/Audio-Podcast?documentId=21615610&bcastId=7258992 (15.1.2015); der Text der Sendung von Juni 2010 unter dem Titel „Alpenglüh’n und Gotteswort. Die frohe Botschaft zum Mitschunkeln“ nachzulesen unter: Birnstein_Alpenglüh’n.pdf-1.pdf (15.1.2015). Als Artikel erschien der Inhalt des Radiofeatures in: Sonntagsblatt. Ausgabe München und Oberbayern vom 6.6. 2010, S. 4-6 und Birnstein, Uwe: Mit frommer Volksmusik zu Jesus schunkeln, in: mitteldeutsche-Kirchenzeitungen.de vom 4.6.2010, http://www.mitteldeutsche-kirchenzeitungen.de/2010/06/04/mit-frommer-volksmusik-zu-jesus-schunkeln/ (15.1.2015).

[8]               Thomas Kern: Soziale Bewegungen. Ursachen, Wirkungen, Mechanismen. Wiesbaden 2008, S. 125.

[9]               Zu der historischen Genese der evangelikalen Bewegung vgl. Gisa Bauer: Evangelikale Bewegung und evangelische Kirche in der Bundesrepublik Deutschland. Geschichte eines Grundsatzkonflikts (1945 bis 1989), Göttingen 2012.

[10]             Die Großevangelisationen des US-amerikanischen baptistischen Predigers Billy Graham in den 1950er und 1960er Jahren in Deutschland sind noch nicht als Protest einer deutschen evangelikalen Bewegung zu werten, waren aber Vorläufer davon.

[11]             Wo steht die evangelikale Bewegung heute? (Anm. 5), S. 9.

[12]             Niklas Luhmann: Alternative ohne Alternative. Die Paradoxie der „neuen sozialen Bewegungen“, in: Niklas Luhmann: Protest. Systemtheorie und soziale Bewegungen/ hrsg. und eingeleitet von Kai-Uwe Hellmann. Frankfurt am Main 1996, S. 75-78, hier S. 76f.

[13]             Niklas Luhmann: Protestbewegungen, in: Luhmann, Protest (Anm. 12), S. 201-215, hier S. 204.

[14]             Ebd., S. 206.

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