Allahu akbar – oder haben wir alle den Verstand verloren?

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Bernd Dietsche
Kolmarer Straße 25, 76829 Landau

Am 27. 10. und am 10.11.2013 wurde in der evangelischen Neustadter Pauluskirche und in der evangelischen Speyrer Gedächtniskirche ein als „Friedensmesse“ bezeichnetes Kirchenkonzert des englischen Komponisten Karl Jenkins aufgeführt.

Sowohl im Vorfeld, als auch während der Aufführung und danach kam es zu teils heftigen Protesten, da in beiden Aufführungen im Kirchenraum ein örtlicher Muezzin oder Imman den islamischen Gebetsruf „Allahu akbar“ vortrug. Und dieser Gottesruf Mohammeds erfolgte mit ausdrücklicher Billigung und Zustimmung der örtlichen Pfarrstelleninhaber, Presbyterien, Dekane und des Landeskirchenrates.

In der „Friedensmesse“ wurde nun der Text der „Iqama“ in voller Länge auf arabisch rezitiert, der im Islam als Gebetsruf an die bereits versammelte Gemeinde zu erfolgen hat, wobei dieser Ruf weitgehend identisch ist mit dem Gebetsruf „Adhan“, wie er fünfmal täglich zum Aufruf des gemeinschaftlichen Gebets durch den Muezzin ertönt.

Ganz offensichtlich war den Veranstaltern und Befürwortern der „Friedensmesse“, wie höchstwahrscheinlich auch den meisten Besuchern der „Messe“ und selbsternannten „Experten“, nicht klar, welche Bedeutung das „Allahu akbar“ in Wirklichkeit und in der Realität der islamischen Welt hat, und in welchen, zum Teil grauenvollen Kontexten, dieser „Ruf“ nicht nur in der Geschichte des Islam, sondern bis in unsere Tage steht.

„Allahu akbar“: Ich zitiere aus der freien Internet-Enzyklopädie Wikipedia unter dem Stichwort Takbir: Akbar ist die Elativ-Form des Adjektivs kabir, groß, großartig, wichtig mit der Bedeutung größer, am größten oder sehr groß. Der Elativ umfasst in seiner grammatikalischen Funktion sowohl die Bedeutung des Komparativs (größer als) als auch die des Superlativ (am größten).

Daraus ergibt sich die deutsche Übersetzung / Übertragung des „Gebetsrufes“: „Allah ist groß, (größer als alles). Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Allah. Ich bezeuge, dass Mohammed der Gesandte Allahs ist. Ich bezeuge, dass Ali der Statthalter Gottes ist. Eilt zum Gebet. Eilt zum Heil (zur Seligkeit). Eilt zum besten Werk (zur besten Handlung). Das Gebet hat begonnen. Allah ist groß, (größer als alles und mit nichts vergleichbar). Es gibt keine Gottheit außer Allah.“

Dieses „Glaubensbekenntnis“ in einer christlichen Kirche stellt nicht nur einen klaren Widerspruch zur reformatorischen Forderung nach der sola scriptura und dem solus Christus dar, sondern proklamiert auch, unter Preisgabe des Verstandes, die Unterwerfung unter das „Bekenntnis“ zu „Allah“ als dem „größten Gott“, sowie unter den „Propheten“ Mohammed und Ali, den „Statthalter Gottes“. Und das Eine, das bedingungslose „Bekenntnis“ zu „Allah“ ist nicht von dem Anderen zu trennen, dem ebenso bedingungslosen „Bekenntnis“ zu Mohammed mit all seinen Implikationen!

Das bedeutet nun, dass im Selbstverständnis des Islam überall dort, wo der Gebetsruf rezitiert wird, die „Gemeinde“ unter dem Bekenntnis zu „Allah“, als dem größten aller Götter, und zu Mohammed, seinem „Propheten“ steht. Mitsamt aller sich daraus ergebender Implikationen „bestes Werk“, Zusprache von „Heil“ und „Seligkeit“ und der entsprechenden, kodifizierten „Lehre“. Und das haben weder Chor, Orchester, Gemeindepfarrer, Presbyterium, noch Dekan oder Landeskirchenrat gewusst? Oder sie haben es gewusst, und dennoch Ihren theologischen Verstand geopfert, um ihre „Multikulturalität“ und ihre zeitgemäße Toleranz und Offenheit unter Beweis zu stellen? Ich bin (wieder einmal) fassungslos.

Die am 16.11.2013 in Schweigen-Rechtenbach tagende Versammlung des „Netzwerkes bekennender Christen der Pfalz“ sah es wohl ähnlich und verabschiedete mit mehr als einhundert Stimmen einen „offenen Brief“ an Kirchenpräsident Schad, worin der in den beiden christlichen Kirchen verkündigte islamische Gebetsaufruf „Allahu akbar“ von ihr als Gotteslästerung des biblischen Glaubens und als Entweihung der beiden Kirchen empfunden wurde. Ich teile diese Sicht der Dinge.

Nach Ansicht des „Netzwerkes“ begründet jeder Ort, an welchem „Allahu akbar“ verkündet wird, einen Besitz- und Machtanspruch des Islam. Auch spreche das heilige Buch des Islam, der Koran, nirgendwo von Frieden mit den „Andersgläubigen“, sondern vom Gegenteil, von ihrer Unterwerfung und Vernichtung. „Allahu akbar“ würde bedeuten: Allah ist der Größte, es gibt keinen Gott neben ihm. Dieses „Bekenntnis“ stelle einen Absolutheitsanspruch dar, da es von der Überlegenheit Allahs spreche, von der alle Völker Kenntnis nehmen sollten, um nur ihn anzubeten, und von Mohammed, seinem gewalttätigen „Propheten“. Einen größeren Unterschied könne es nicht geben: Hier Jesu Christus, der gewaltlose Friedensfürst, dort Mohammed, der Krieger mit dem blutigen Schwert in der Hand.

Weiter heißt es in dem „offenen Brief“: „Es ist beschämend, dass in einer christlichen Kirche, wohl aus Gründen der ‘political correctness’, nicht unüberhörbar auf diesen Unterschied hingewiesen wird. ‘Allahu akbar’ ist kein ‘Friedensgruß’, sondern ein blutiger Schlachtruf, den Mohammed erstmals bei der Vernichtung eines jüdischen Stammes ausrief, und der seither in ununterbrochener Folge überall in der Welt ausgerufen wird, wo immer Christen oder ‘Andersgläubige’ von einem fanatischen Islam um ihres Glaubens Willen gemordet und verfolgt werden!“

„Wir erinnern voller Entsetzen, als vor wenigen Monaten eine Horde vermummter, islamischer ‘Gotteskrieger’ vor laufender Kamera christliche Geiseln mit dem Messer enthaupteten und dabei fortwährend ‘Allahu akbar’ schrien. Und an die vieltausend Opfer des Islam seither. Und dieser Ruf soll nun ein Friedensangebot sein für Nichtmuslime?“

„Sowohl in Neustadt, als auch in Speyer, fanden vor dem Konzert Mahnwachen statt, bei welchen unter anderem auf die zunehmend grausamer werdende Verfolgung der Christen in der islamischen Welt hingewiesen wurden. Das Netzwerk bekennender Christen bekundet seinen Respekt vor den Teilnehmern an diesen friedlichen Mahnwachen und fordert die Verantwortlichen für die Konzerte auf, die ‘Zwischenruferin’ während der Speyerer Aufführung keiner strafrechtlichen Verfolgung auszusetzen. In der Stadt des Speyerer Reichstages, wo die ‘Protestanten’ ihren Namen bekommen haben und vor der Kirche, die dem ‘Gedächtnis’ dieses historischen Ereignisses gewidmet ist, muss eine solche einmalige ‘Störung unseres Erachtens selbstkritisch ertragen und hingenommen werden, zumal der Inhalt des ‘Allahu akbar’ Anlass zu einer solchen Reaktion gab.“

Vielleicht wäre dieser ganze Komplex ja auch mal ein Thema für den „Buß- und Bettag“, an dem ich diesen Artikel geschrieben habe, falls wir uns in der Anpassung an den heftig wehenden Zeitgeist nicht schon längst von all dem entfernt haben, was „sola scriptura“ und „solus Christus“ bedeutet.

Ein „Gedankenspiel“ zum Schluss: Wie wäre es, wenn wir uns bei nächster Gelegenheit in Moscheen einladen ließen, um dort vor und während des „Freitagsgebetes“ lauthals das apostolische Glaubensbekenntnis zu rezitieren? Von mir aus auch gerne vertont und vom versammelten LKR mit unserem Präsidenten an der Spitze dargeboten. Welch schöner Chor wäre das! Und dann klatscht die versammelte islamische Gemeinde begeistert Beifall. Und alle singen Halleluja!

Halleluja!

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