Zu Bernd Dietsche, Allahu akbar, PfarrerBlatt 12/2013, 474-476

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Joachim Kreiter
Am Wernerswingert 9, 76829 Landau

Es ist gut, dass Bernd Dietsche diesen Debattenbeitrag geschrieben hat. Er bringt einen Vorgang zur Sprache, der viele Menschen – Gemeindeglieder, aber auch darüber hinaus – getroffen hat. Kann das wirklich sein: Der islamische „Gebetsruf“ in christlichen Kirchen? Immerhin: Nicht im Gottesdienst, sondern in einem Konzert. Aber das ist kein wirklicher Trost. Also: Ich halte eine Debatte über diesen Vorgang für notwendig.

Wer aber aufmerksamer Zeitgenosse ist und interessiert an einem friedlichen und verständnisvollen Zusammenleben mit den zugewanderten Muslimen, der weiß, dass wir uns bei einer solchen Debatte auf sehr dünnem Eis bewegen.

Von daher gefallen mir die Neben- und Untertöne bei Dietsche nicht. Wikipedia ist sehr hilfreich, aber nicht immer zuverlässig. Hintergründe bleiben unberücksichtigt, historische Darstellungen einseitig. Es wäre also wünschenswert, dass in einer so heiklen Frage unterschiedliche Fachleute zu Wort kommen: Zum Beispiel der Islambeauftragte unserer Landeskirche und der EKD. Noch besser wäre es, der Landeskirchenrat könnte sich entschließen, bei jenem Islamwissenschaftler, der in Münster islamische Religionslehrer und Imame ausbildet, ein Gutachten in Auftrag zu geben. Die Kosten dafür sind gut angelegt. Sie dienen unserer Debattenkultur.

Völlig überflüssig sind die „Querschläge“ gegen den Landeskirchenrat und „unseren Präsidenten an der Spitze“. In diesem Abschnitt kommt bei Dietsche ein gehöriges Stück Fremdenfeindlichkeit zum Ausdruck und vermutlich auch eigene „unbewältigte Vergangenheit“. Damit möge uns der Kollege Dietsche im Pfarrerblatt bitte verschonen, das sind seine Probleme!

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