Karl Heinz Voigt: Ökumene in Deutschland – Von der Gründung der ACK bis zur Charta Oekumenica

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Manfred Teschner
Dahlienweg 3, 31556 Wölpinghausen

Karl Heinz Voigt: Ökumene in Deutschland – Von der Gründung der ACK bis zur Charta Oekumenica (1948 – 2001),herausgegeben vom Konfessionskundlichen Institut des Evangelischen Bundes, V&R unipress GmbH Göttingen, 2015, ISBN 978-3-8471-0417-9, 705 Seiten, 65,- Euro 

“Ökumene ist mehr als zwei!”, sagte Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter, von 1997 bis 2001 Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Frankfurter Ökumenischen Centrale. Die ökumenische Bewegung ist eine weltumspannende, alle Kirchen in allen Ländern berührende Bewegung, der sich kein einzelner Christ mit seiner Gemeinde noch Kirchen entziehen können. Es geht auch in Zukunft um ein gegenseitiges Kennenlernen und von einander Lernen. Nachdem es nirgends auf der Welt Landeskirchen gibt wie in Deutschland und Skandinavien und wir bei fortschreitender Entkirchlichung in die gleiche Lage kommen wie die Kirchen in anderen Ländern oder Minderheitskirchen bei uns, können wir durchaus voneinander profitieren.

Karl Heinz Voigt weitet unseren Blick auf bereits erfolgte Gespräche, gemeinsame Erklärungen und Zusammenschlüsse unter den Evangelisch-Lutherischen Kirchen, der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche, den Reformierten Kirchen, den Unierten Kirchen, der römisch-katholischen Kirche, der Altkatholischen Kirche, der Anglikanischen Kirche, der evangelisch-methodistischen Kirche, des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten), des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden, der Mennonitischen Gemeinden, der Brüdergemeine (Herrenhuter), der Hussitischen Kirche, der Kirche des Nazareners, der Heilsarmee, der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, der griechisch-orthodoxen Kirche, der russisch-orthodoxen Kirche, der serbisch-orthodoxen Kirche, der Presbyterianer, der Quäker, der Waldenser. Die Vielfalt ist nur bedrohlich für denjenigen, der einen Alleinvertretungsanspruch erhebt und sich selber für das ganze Volk Gottes ansieht. Wer sich nur als einen Zweig am Baum sieht, freut sich über die vielfältigen anderen Zweige am selben Baum.

Eine Zusammenarbeit über die eigene Kirche hinaus gab es schon von Anfang an bei der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend Deutschlands,  bei “Brot für die Welt”, beim Anti-Rassismus-Programm, beim Christlichen Studentenweltbund, beim CVJM, beim Deutschen Evangelischen Kirchentag, beim Deutschen Evangelischen Missionsrat, beim Deutschen Weltgebetstagskommitee, bei der Diakonischen Arbeitsgemeinschaft evangelischer Kirchen, bei “Dienste in Übersee”, beim Allgemeinen Wiederaufbau-Kommitee für Berlin. Unserer Zusammenarbeit mit gleichrangigen Partnern in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) steht nichts im Wege.

Der Leser wird erkennen, dass schon mehr geschehen ist bei der Zusammenarbeit der Christen als er vermtet hat. Der Heilige Geist ist auch heute am Werk. Nicht Mitgliederzahlen sind das Maß für die Größe einer Kirche, sondern wieviel von der Liebe Christi durch sie weitergegeben wird.

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